Ausdauer, Herz und Verstand

Hallo Netzgemeinde,

dieser Blogeintrag ist im Endeffekt für MICH. Wieso dass werdet Ihr Euch fragen. Und ggf. – lohnt es sich dann überhaupt weiterzulesen?

Ja, es lohnt sich – das kann ich auf jeden Fall sagen.

Warum der Blogeintrag eigentlich für mich selbst ist und doch lesenswert für alle, das liegt an dem speziellen Thema welches allgemein anwendbar ist. Ui, das klingt aber abgedreht…wird die Eine oder der Andere jetzt denken. Na dann wollen wir die Katze mal aus dem Sack lassen:

Gestern war ich in Hünxe (schnell mal Google Maps aufmachen) und habe miterleben dürfen wie eine Damen Volleyballmannschaft die Aufstiegsrelegation für sich entschied und in der kommenden Saison in der Oberliga spielt. Viele Freizeitsportler werden vermutlich jetzt sagen, dass nun die Wochen der Auf-/Abstiege, der Pokalendspiele usw. anstehen – das ist doch jedes Jahr um die Zeit und das ist nichts weltbewegendes. Und doch war es gestern in Teilen anders – aber es war vor allem erzählenswert.

Die Geschichte ist nämlich die, dass hier eine Mannschaft (sinnvoller wäre übrigens „Damenschaft“ zu sagen, aber das nur am Rande) eine lange Saison in den Knochen hatte. Diese Mannschaft hat sich bewusst dafür entschieden ein – für ihre Liga – verhältnismäßig hohes Trainingsprogramm zu absolvieren. Statt wie viele Teams zwei Mal die Woche zu trainieren, wurde ein dritter Tag eingeführt. Dieser war kein „Lusttag“ an dem man kommen kann oder nicht. Dieser dritte Trainingstag wurde genauso genutzt wie die anderen Tage auch.

Zunächst bedeutet das Freizeitverzicht, aber als Außenwirkung war es Prioritätensetzung. Eine ganze Saison lang einen dritten Trainingstag, das sind 30-40 Tage mehr Einsatz! Diese Zahl zeigt schon wie wichtig man seinen Sport (allgemein: seine Aufgabe) nimmt. Das Spiel am Wochenende kommt ja noch dazu, d.h. ca. 57% der gesamten Woche sind mit – in diesem Fall – Volleyball belegt…

Das ist eine Kopf- aber auch eine Herzensentscheidung gewesen. Und wo das Herz schlägt, da geht es einem besser. Es gibt nicht nur eine Studie darüber, dass Menschen da leichter zur Tat schreiten, motivierter sind und das Umfeld als eine Art Wohlfühlatmosphäre wahrnehmen, wo die beteiligten Personen mit dem Herz dabei sind. (Ich will hier gar nicht von bekannten „Blut-Schweiß-Tränen-Ansprachen“ mancher Trainer sprechen.)

Das Herz am rechten Fleck tragen, Herzschmerz verspüren und das Herz macht vor Anspannung einen Aussetzer – das sind Sprüche, die wir alle schon gehört haben. Sie zeigen, dass das Herz – also der Puls-/Taktgeber des Lebens – der entscheidende Faktor für das Abrufen von Leistung sein kann.

Und dann sind da noch der Verstand, das Hirn, die Gedanken… Egal wie man es nennt. Der Kopf steuert das Ganze – zwar weniger als wir gemeinhin annehmen (Buchempfehlung: Think Limbic) – doch der Kopf setzt um, was Wille und Herz antreibt. Das Trainingskonzept wird geschrieben, die Zeitplanung für die Saison aufgestellt, die Mannschaft auch nach Personenstärke aufgestellt und Eventualitäten einkalkuliert.

Gestern folgte dann zum Ende dieser Herzblutsaison ein Drama in drei Teilen:

  1. es mussten zwei Spiele binnen 24 Stunden absolviert werden (drei Relgegationsmannschaften spielten von Fr-So)
  2. vor dem Spiel fielen zwei Spielerinnen aus – eine davon mit Knieverletzung (sie lag dann das Spielüber mit Eisbeutel am Spielfeldrand)
  3. zwei Sätze mussten mindestens gewonnen werden und die Damen holten diesen zweiten Punkt mit einem 26:24 (Volleyballunkundige googlen einfach nach)

Fazit:

Ohne die Ausdauer und die Power, die ein dritter Trainingstag geliefert haben, wäre das Wochenendprogramm nicht unbedingt machbar gewesen. — Frage an alle: Tust Du genug oder ginge mehr für das was Du willst?

Die Herzen der Spielerinnen waren so aufgeladen, dass das „Jetzt erst recht“ bei den schlechten Nachrichten vor dem Spiel (die zwei Ausfälle) kompensiert werden konnten. — Frage an alle: Liebst Du das was Du tust genug? 

Und nach vergebenem ersten Aufstiegssatzball den Kopf nicht hängen zu lassen und mit dem 26:24 alles klar zu machen war die Stärke des Geistes – die Gewissheit bis hierhin ALLES, aber auch wirklich ALLES getan zu haben! — Frage an alle: Bist Du Dir im Kopf der Folgen (positiv/negativ) bewusst, die Dein Handeln auslösen?

Wie oft habe ich schon Ausreden gehört. Menschen erlebt, die durch „Wegducken“ erwarten, dass der Kelch vorüber zieht. Personen, die die Schuld der Sache, anderen Menschen usw. gegeben haben. — Ausdauer, Herz und Verstand sind Erfolgsgaranten! Lass Dich darauf ein und Du hast Dir nichts vorzuwerfen…

Live long and prosper

Euer Markus

 

 

 

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