Hell yeah! (Überschrift geklaut s.u.)

Hallo Netzgemeinde,

die Überschrift „Hell yeah!“ habe ich von einem kürzlich gelesenen Artikel entnommen, weil sie sehr gut auf die folgenden Gedanken passt.

Seit meinem letzten Blogeintrag ist einiges an Zeit vergangen. Das liegt nicht daran, dass es nicht genügend Themen aufzubereiten gäbe, sondern an der momentan sehr anspruchsvollen und energieziehenden Arbeit. Diese ist nun „im Fluss“ (für die moderneren Leser: im „flow“) und damit kann ich nun mal wieder ein paar Zeilen herunter schreiben.

Und genau das ist das Thema, jetzt passt es, während es die letzten 4-8 Wochen nicht passte. Da stand ich vor ein paar Herausforderungen, die es in sich hatten. Es türmten sich bildlich gesprochen Berge auf, deren Gipfel wolkenverhangen nicht zu sehen waren. Nach viel Stress, wenig Urlaub/Erholung und dem abklingenden Sommer waren das keine rosigen Aussichten. Und ich habe zwischenzeitlich gedacht: „Lass den Sch…“

In dieser Situation erinnerte ich mich jedoch an das Ende meines letzten Blogeintrages. Dort hatte ich das Zitat hinterlassen „Love it or leave it“… Da fühlte ich mich selbst ertappt. Ist es denn wirklich so einfach? Lass es sein, wenn Du Dich nicht begeistern kannst? Was würde das mit mir machen?

Ich habe mich dann ein wenig umgehört, habe Menschen gefragt und mir Vorgehensweisen angesehen. Einige, die sich zu einem „leave it“ durchgerungen hatten waren damit glücklich, andere fühlen sich als hätten Sie eine Chance vertan, hätten aufgegeben.

Menschen, die sich (zwangsweise) dem Weg „love it“ gewitmet hatten, fühlten sich gestresst und ausgelaugt. Andere – und darüber möchte ich heute sprechen – haben sich tatsächlich in die Aufgabe „verliebt“ und sind darin aufgegangen. Wie ist so etwas möglich? Kann ich mich selbst dahingehend steuern? Oder sind das Charaktereigenschaften, die angeboren sind?

Letztere Frage kann ich schon mit „Nein“ beantworten – so etwas ist nicht angeboren.

Die Frage nach dem „sich selbst steuern“ ist die entscheidende Frage. Denn Menschen wären erfolgreicher, wenn sie mehr Zeit in Ihre Aufgabe investieren könnten ODER wenn sie sich auf Ihre Aufgabe besser fokussieren könnten (s. Morten Hansen – Buch: Great at Work). Beides ist in der immer komplexer werdenden Arbeitswelt aber oft nicht möglich.

Während meiner Kernarbeitszeit habe ich mitunter zig Telefonate in einer Stunde zu führen. Gleichzeitig klimpern die Mails wie am Fliesband rein und Kolleginnen/Kollegen haben anliegen. Geplante Termine finden dazwischen statt. Die „eierlegende Wollmilchsau“ ist aus der Arbeitsevolution geboren. Um 17 Uhr springen in unserem Büro die Anrufbeantworter an – es wird merklich ruhiger. Wenn die Kolleginnen/Kollegen dann nach und nach Feierabend machen und das Büro geschlossen ist, dann ist plötzlich „Luft“ für die vorgenommenen Aufgaben da. Aber ist das das Ziel? Mehr Arbeiten, um noch mehr zu schaffen?

Falsche Frage! – Jetzt ist die Zeit da, die Morten Hansen in seinem Buch beschreibt. Jetzt kann ich mich fokussieren und meine Kraft unbehindert einsetzen. Genau das habe ich in den letzten – s.o. – 4-8Wochen so gemacht. Dinge angestoßen als die Zeit da war. Qualitativ verbessert und weiterentwickelt weil ich mich fokussieren konnte. Der Berg wurde nicht kleiner, ich stieg höher. Und Minute um Minute wuchs meine Begeisterung für die eigene Leistung, das Ergebnis, die Zielerreichung.

All die Motivationsbücher, Ratgeber usw. die davon sprechen, dass „Du (…) alles erreichen kannst“ und dass Du „Denke nach und werde…“ haben tolle Ansätze und belegen sie mit Menschen, die genau das geschafft haben. Vorbilder sollen das sein, die geschafft haben, was andere für unmöglich hielten. Verschwiegen wird immer, dass es sich bei diesen Menschen um Ausnahmetalente handelte. Wieso sprechen wir nicht über die „normalen“ Menschen, die ihre Erfolge einfahren und stolz darauf sind? Das sind keine Weltkonzernaufbauer/-lenker wie Richard Branson, keine Sprinterkönige wie Usain Bolt oder Musiklegenden wie Keith Richards. Das sind die, die in Ihrer Firma oder in einem Verein erstklassige Leistungen abliefern. Die sich zum ersten Mal trauen eine Präsentation vor einer Gruppe von Entscheidern zu halten. Das sind Menschen, die zu Beginn einer Aufgabe – freiwillig übernommen oder zwangsweise übertragen – noch nicht wissen ob sie es schaffen. Die sich dann aber hinsetzen und in (Über)Stunden fokussiert an der Lösung, am Ergebnis „schrauben“ und arbeiten, bis sie zufrieden sind. Zu Beginn sagen viele „was für eine höllische Arbeit“ (engl. „Hell“) – um dann ein „verdammpt ich mach´s“ (engl. „yeah“) anzuschließen: HELL YEAH!

Wenn Ihr vor dem nächsten solchen Berg steht, wünsche ich Euch eine gute Entscheidung. Wenn es „leave it“ ist, dann seid damit zufrieden (zu FRIEDEN in Euch). Wenn es „love it“ sein soll, dann sucht Euch die Zeit und Muße, schreit einmal laut „Hell yeah!“ und los geht´s…

Live long and prosper

Euer Markus

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