Es gibt da diesen Einen (m/w/d)

Hallo Netzgemeinde,

dieses Mal hat es wirklich lange gedauert, bis hier wieder etwas Neues von mir zu lesen ist. Trotz und vielleicht gerade wegen Corona blieb nicht die Zeit für „saubere“ Gedanken rund um die persönliche Motivation und die dann passenden Worte. Den unten stehenden Text hatte ich aber schon länger im Kopf und jetzt habe ich die Muße gehabt ihn zu schreiben.

Heute möchte ich Euch von einer Person berichten, die bewundert und gehasst wird. Die wahlweise als Spinner oder als Visionär bezeichnet wird. Bei diesem Menschen gibt es kein grau, sondern nur schwarz und weiß.

Einige von uns kennen diese Person persönlich. Andere haben von Ihr gehört, gelesen oder folgen ihr auf den einschlägigen Netzwerken.

Mir ist diese Person erstmalig in einem Roman von Ken Follet aufgefallen. Ken Follet, der Mann mit den dicken Wälzern mit Titeln wie „Säulen der Erde“ oder „Winter der Welt“ usw. In einem dieser Geschichten befinden wir uns im Mittelalter in irgend einem Städtchen in England. Es gibt den Adel mit dem König an der Spitze, ein paar „Beamte“, die die weltliche Macht vor Ort ausüben, die Kirchenträger (fast dem König ebenbürtig) und dann einige Stände wie Bauern, Handwerker usw.

Die eine Person, die ich meine sitzt in der entsprechenden Szene am Fluss, der durch das Städtchen fließt und unterhält sich mit seiner großen Liebe. Dabei stellt er die Fragen: „Wo entspringt wohl dieser Fluß? Und wo fließt er wohl hin?“ – Seine Herzallerliebste sagt darauf: „Du stellst echt komische Fragen.“ (Dialog sinngemäß wider gegeben).

Für die Gesprächspartnerin sind diese Fragen nicht wichtig. Ihr Leben am und mit dem Fluß ist heute so wie gestern und sie geht davon aus, dass es das morgen auch noch so sein wird. Sie hat andere Fragen im Kopf: Sehe ich gut aus (für die Liebe)? Was gibt es heute zu essen? Regnet es morgen wohl? usw. (Fragenauswahl sinngemäß und auf heutige Fragestellungen angepasst)

Er hingegen weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, wie es gerade ist. Natürlich fragt auch er sich, ob es mit der Liebsten klappt und ob er satt wird. Aber er hat den Drang die Dinge des Lebens besser zu verstehen, um auf zukünftige Herausforderungen bestmöglich vorbereitet zu sein. Er möchte Zusammenhänge kennen, diese Person kennt die gute Vergangenheit, lebt in der Gegenwart und weiß doch, dass die Zukunft noch nicht geschrieben ist.

Und genau da setzt diese Person an: diese Person glaubt daran die eigene Zukunft selbst zu schreiben. Sie sammelt Informationen, sie investiert Zeit, Geld und Arbeit. Diese Person hat Ecken und Kanten. Sie weiß um ihre endliche Zeit und will daraus für sich – und oft auch für andere – das Beste machen. Rastlos, ruhelos, ein unbändiger Wille, „komische“ Ideen, Gedanken, die in die Ferne blicken und nicht nur bis morgen usw. usw. usw.

Es gibt da diese eine Person – manchmal der Nachbar von Nebenan, ein (entfernter) Verwandter und manchmal bekannte Typen, wie Elon Musk, Richard Branson und Jeff Bezos. Aber diese Typen gab es schon immer: Marie Curie, Florence Nightingale, Marco Polo und viele viele mehr.

Jeder von uns hat schon mal in seinem Leben einen dieser Gedanken gehabt wie der Junge bei Ken Follet. Manche verfolgen den Gedanken bei einer ersten Kritik nicht weiter und knicken ein. Andere erinnern sich an ihre (vermeintlich gute) Erziehung, denn „das macht man nicht“ und wieder andere haben einfach nicht die Ausdauer.

Der Kopf ist rund, damit Gedanken die Richtung ändern können.“ – Francis Picabia

Lassen wir uns von den Typen dieser Welt – im Kleinen, wie im Großen – inspirieren oder tun wir sie als Spinner ab? Sagen wir „Schade“ wenn es nicht geklappt hat oder „Wußte ich ja vorher“? Freuen wir uns auf Veränderungen. Auf Entwicklungen. Auf das Nutzen von Erfahrungen der Vergangenheit gepaart mit dem Wunsch auf Zukunftsgestaltung.

Gerade in der aktuellen Pandemie-Zeit stehen die Zeichen auf Veränderung. Die Geschwindigkeit ist hoch und viele von uns hadern oder haben Angst. Doch es gibt da diesen Einen…

Live long and prosper

Markus