Crisis? Which Crisis?

Hallo Netzgemeinde,

sechs Monate sind seit dem letzten Blog verstrichen. Doch geschrieben habe ich trotzdem in der Zeit. Allerdings fachbezogen – wer das nachlesen möchte schaut hier: https://www.versicherungsmagazin.de/rubriken/branche/agentur-der-traum-von-der-selbststaendigkeit-2650847.html

Jetzt aber zu diesem aktuellen Blog:

Was ist aktuell los? Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten bzw. geraten zu sein. Einschränkungen der Freiheitsrechte treibt Demonstranten auf die Straße, Corona-Kabinette weltweit entmündigen scheinbar ihre Bürger und in anderen Ländern gibt es nach offizieller Lesart kein Problem mit Corona. Es schwirren Fachbegriffe durch die Medien – R-Wert, Inzidenz, Triage, Superspreader usw., alles Wörter mit denen sich die breite Mehrheit wahrscheinlich bis vor 8 Monaten nicht auskannte. 8 Monate. Das Ganze „Spektakel“ läuft für uns spürbar erst seit 8 Monaten.

Für Viele fühlen sich die 8 Monate wahrscheinlich länger an. Vor allem Gastronomen, Fitnessstudiobetreiber, Künstler usw. haben – neben möglichen monetären Schwierigkeiten – ggf. Probleme die Tage sinnvoll zu gestalten. Aber auch Menschen in Kurzarbeit oder in erstmaliger oder wiederholter Quarantäne krabbeln vielleicht zu Hause die Wände hoch. Und während im Frühling/Sommer die Sonnenstunden Aktivitäten an der frischen Luft ermöglichten, so hat der Spätherbst und der folgende Winter wohl noch ganz andere Herausforderungen für uns parat.

Klagen macht geselligsagt man. Ob das der Grund für den Zulauf bei den Corona-Leugnern und vermeintlichen Querdenkern ist? (ich finde schade, dass der Begriff Querdenken von diesen Leuten gekapert wurde!)

Ich möchte das gar nicht beurteilen. Mir geht es um die Einsortierung in die Geschichte, die sich aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen setzt. Und mir geht es darum, was jeder einzelne von uns daraus macht.

Ein Kind, dass 1929 geboren wurde, war bei der Machterschleichung Hitlers vier Jahre jung. Bei Kriesausbruch 10 und an dessen Ende 16. Bei der Gründung der BRD/DDR 20 und ab dann mitverantwortlich für den Wiederaufbau. Menschen dieser Zeit wurden vollständig um Kindheit, Jugend und „Sturm-/Drangzeit“ gebracht. Und es wartete danach harte Arbeit, um einen neuen Staat ans Laufen zu bringen. – Und heute stöhnen Manche über 8 Monate??? Damals fielen sechs Jahre lang Bomben, Väter, Brüder, usw. fielen an den Fronten und kamen nicht nach Hause. Die Ernährungslage war dramatisch. – Heute ist Delivery Hero in den DAX aufgenommen und andere Lieferanbieter (z.B. Hello fresh) machen die Geschäfte, die sie sich immer erträumt haben.

Jeder Vergleich hinkt. Dennoch vergleichen heute viele alles und jedes. Daher habe ich obigen Vergleich gewählt, damit wir die Vergangenheit mit der Gegenwart abwägen können. Das schmälert in keiner Weise mein Empfinden für Verzicht – viele verzichten auf die Party am Wochenende, auf Vereinsaktivitäten, auf den Theaterbesuch, den Urlaub usw. Das ist klar – tue ich ja auch – aber eben erst seit 8 Monaten und ein Impfstoff ist in Sicht. Im Mai 1940 hatten die Menschen keine Aussicht auf Frieden und es hat noch fünf Jahre (60 Monate) gedauert.

Kommen wir in der Gegenwart an. Höre ich doch hin und wieder Sätze wie „Wenn das rum ist, holen wir alles nach.“ oder „Nach Corona machen wir dann weiter wie vorher.“ – Ich hoffe, dass das Durchhalteparolen sind und keine echten Meinungen. Glaubt denn irgendwer, dass Corona ein singuläres Ereignis ohne Folgen ist? Eine Pandemie mit bisher über 55 Mio. Infizierten? Gesundheitssysteme am Limit und manche denken, dass „danach alles wieder normal ist“?

Die Gegenwart ist aktuell nicht schön. Wir sind soziale Wesen. Verzicht – auch auf soziale Kontakte – fällt uns schwer. Doch wir sollten nicht vor Corona sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Gegenwart verlangt nach Tatendrang, nach Charaktertest und sinnstiftenden Ideen.

Beispiele gefällig: wegen der Pandemie kann ich „jetzt“ beim Bäcker/Metzger/… mit Karte bezahlen – ein Service, der immer abgelehnt wurde. Ist das wichtig? Vielleicht ja, vielleicht nein – darum geht es aber nicht. Hier wird aktiv gegen gesteuert. – Ein anderes Beispiel ist die Rückbesinnung auf Deine persönlichen Werte. Warum nicht wieder mal einen Brief schreiben, mit Füller auf schönem Papier und mit Wörtern, die Sinn und Mut geben (statt 50 WA-Messages und mehr).

Die Zukunft ist noch nicht geschrieben (s. Blogbeitrag vom 13.05.2020), aber viele Aspekte werden heute schon angeschoben. Die Welt wird sich verändern und verändert sich schon. Da nutzt jedes Hadern nicht. Nichts ist so stetig wie die Veränderung. Und das hat es schon immer gegeben. Von kleinen Erfindungen, lokaler Ortsgeschichte bis zur vollständigen Umwälzung der bisherigen Ordnung, es gab, gibt und wird immer jedes dieser Szenarien für uns geben.

Vergeude keine Krise“ heißt ein aktuelle Buch/Hörbuch der wirklich tollen Autoren/Speaker Anja Förster und Peter Kreuz. Kein Ratgeber, eher ein ´Buffet´für die eigene Meinungsbildung, so die Autoren selbst. Selten haben mich Inhalte so schnell so überzeugt. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen. Was wir daraus machen ist entscheidend. Du steuerst Deine Gedanken selbst und Dein Mindset entscheidet über die erfolgreiche Lebensgestaltung, nicht die Umstände, nicht die Pandemie und schon gar nicht andere Personen. „Inspire your life“ von Jörg Löhr wäre für die richtige Mindpower der zweite Buchtipp. – Lesen müsst Ihr dann selbst.

Was auch immer die nächsten Monate bringen, entscheide Dich wie Du mit der Situation umgehst. Oder um ein letztes Beispiel zu geben: Ein Bekannter sagt aktuell oft, dass es „aber schon wieder früh dunkel wird.“ (so wie eigentlich jeden November). Ein andere sagte kürzlich dazu: „Können wir also früher Kerzen anzünden.“

Live long and prosper

Euer Markus

Viel Spaß

Hallo Netzgemeinde,

mit obigem „Gruß“ verabschiedet man nicht selten Menschen ins Wochenende, zu einer Feier, in den Urlaub o.ä. Der Spaß soll aber auch in vielen anderen Bereichen des Lebens nicht zu kurz kommen. Shoppen soll Spaß machen, ebenso der Besuch einer Sport-/Kulturveranstaltung und natürlich muss der Job Spaß machen.

Spaß ist also weit verbreitet. Und gerade das letzt genannte (der Beruf soll Spaß machen) trifft bei älteren Semestern auf Unverständnis. Auch einige Personaler können damit nicht viel anfangen – klagen aber nicht selten über den Fachkräftemangel. Andernorts hingegen laufen die Bewerber den Firmen die Tür ein. Ist also der Spaß-Faktor der entscheidende? Geht es nicht darum so viel Geld wie möglich zu verdienen, etwas Sicheres zu haben und Karriere zu machen? Was soll da das Gerede vom Spaß?

Ich behaupte, dass viele Arbeitnehmer in einem Dilemma stecken. Sie sind Getriebene – getrieben vom Wunsch nach mehr Geld, erhöhtem Ansehen, dem Kündigungsschutz und dem nächsten Karriereschritt. Innerlich sind diese Menschen aber schon ausgekühlt und brennen nicht mehr für das was sie tun. Sie freuen sich bereits am Mittwoch auf das Wochenende und sprechen über jenes mindestens bis zum nächsten Dienstag.

Ganz ehrlich? – Wenn es nur darum geht sich auf das Wochenende zu freuen, was hat dieses Leben für einen Sinn…

Die Motivation – also der Antrieb für und im Job – durch Geld ist endlich. Es ist erwiesen, dass Menschen, die für ihre Arbeit gelobt werden, die sich in der Arbeit wieder finden und die den Sinn ihrer Arbeit kennen, eine viel höhere Eigenmotivation haben.

In dem Zusammenhang ist bekannt, dass bei einem Autoteilezulieferbetrieb zum besseren Betriebsklima ein gruppendynamischer Workshop veranstaltet werden sollte. Der Referent wurde nach weniger als 10 Minuten niedergeschrien und – bildlich gesprochen – aus dem Raum gejagt. Er blieb standhaft und fragte die Mitarbeiter woher ihre Wut käme. Man sagte ihm, dass sie solchen „pädagogischen Unsinn“ satt hätten. So etwas würde Jahr für Jahr „durchgezogen“. Der Referent verstand sofort, dass die Führungskräfte zwar etwas positives bewirken wollten, jedoch nicht durch die Brille der Mitarbeiter geblickt hatten. Er lies sich daher eine Vollmacht für ein anderes „Format“ dieses Workshops geben. Eine Woche später wurde dieser dann nachgeholt. Es standen Luxus- und Sportwagen auf dem Werksgelände und die Mitarbeiter durften diese zu zweit und abwechselnd (aus)fahren. Im Anschluss lies sich der Referent erklären wo und an welcher Stelle die hergestellten Autoteile in solchen Autos zu finden seien. Die Mitarbeiter waren ob des Fahrerlebnisses so begeistert und erklärten detailliert alle technischen Zusammenhänge. Im Anschluss wurde bei gutem Essen über den verlebten Tag gesprochen und dabei – genau – ordentlich gelacht. Der Spaß war es Wert!

Spaß bedeutete ursprünglich „Zerstreuung“ oder „Zeitvertreib“ – und so kennen wir es noch immer beim Besuch eines Volksfestes, eines Kinos o.ä. Heute wird aber (etwas macht) Spaß als eine Tätigkeit beschrieben, die gerne gemacht wird – also Freude bereitet.

Und dafür sind wir alle selbst verantwortlich. (Fast) Jede Situation/Tätigkeit kann jeder von uns soweit beeinflussen, dass Freude und Spaß daran entstehen. Einige begeben sich immer noch zu häufig in die Opferrolle („Was kann ich schon ändern?“). Mach Dich zum Opfer und Du gibst den anderen die Macht über Dich! Das ist einfach, denn ab jetzt kannst Du alles und jedem die Schuld zuschieben. Du bleibst einfach in Deiner (Komfort)Zone und lässt das Leben an Dir vorbei ziehen. Nicht selten werden solche Menschen zu Querulanten, nachtragend, neidisch, und vor allem zynisch. Tobi Beck nennt solche Menschen in seinem Buch „Unbox your life“ BEWOHNER…

Ich wünsche Euch allen viel Spaß am heutigen Tag, in der nächsten Zeit und in Eurem Leben. Den Großteil davon könnt Ihr Euch selbst gönnen und braucht nicht zu warten, dass Euch ihn jemand anderes bringt.

Ach so, das noch zum Schluss: sollte Euch Euer Job keinen Spaß machen gibt es übrigens nur eine Lösung: ______________________ (bitte selbst sagen/aufschreiben, das ist der Anfang für neuen Spaß im Leben).

Live long and prosper

Euer Markus